War’s das wirklich? Wohl kaum. Wir haben ja eben erst begonnen mit dem Neuen und das Alte, Verstaubte hat sich noch nicht wirklich verabschiedet. Es staubt tatsächlich noch ganz ordentlich und nimmt uns oftmals den Atem.
Ja, 2020 wird eingehen in die Geschichtsbücher. Irgendwann wird es in die offiziellen Werke aufgenommen werden. Wir und jene nach uns werden staunend zurückblicken auf dieses so legendäre Jahr. Aber wichtiger noch dünkt mich unser aller Geschichte. Frage 100 Menschen und du bekommst mindestens ebenso viele Antworten. Ein verrücktes Jahr war das 2020. Darin sind wir uns wohl alle einig. So viele Dinge sind sprichwörtlich «ver-rückt», haben einen anderen, einen neuen oder gar keinen Platz mehr gefunden. Vieles wird noch folgen, denn eines ist ebenfalls klar: So, wie wir dieses legendäre Jahr begonnen haben, wird es weder enden noch je wieder sein. Zu Vieles ist eben «ver-rückt». Manche werden sich noch einige Zeit festzuhalten versuchen an «der guten alten Zeit».
Das Alte wird wohl noch weiterhin viel Lärm machen beim Sterben. Wir stehen noch mitten im Seilziehen um Macht und Freiheit, Selbstbestimmung und Zukunftsgestaltung. Diesbezüglich wiederholt sich die Geschichte doch tatsächlich irgendwie.
Zu Beginn des Jahres machte ich einmal die Äusserung: «Das wird ein cooles Jahr. Da kommt etwas echt Grosses und Tolles. auf uns zu.» Heute darf ich mich fragen, welchen Zeithorizont dies wohl betrifft, wobei: Schaut man wirklich aus einer grösseren Perspektive auf das 2020 zurück, so hat sich trotz (oder weil?) allem viel Gutes getan: Wir wurden auf uns und unsere Werte und Bedürfnisse zurückgeworfen. Plötzlich hatten wir Zeit. Wir konnten uns nicht so schnell von uns selbst ablenken – womit auch immer. Die Umstände zwangen uns, den Aktionsradius klein zu halten. Aber tat er das wirklich? Im Geist sind wir frei. Hier gibt es weder Grenzen noch Vorschriften. Wir fanden die Freude zurück an beinahe vergessenen und vielleicht schon viel zu lange vernachlässigten Werten wie Familie, Freunde, Wahrheit und Klarheit – obwohl wir auch weiterhin mit dem Gegenteil bedient werden.
Bas bleibt denn nun Positives aus dem 2020 zurück? Nun: Wir können ganz einfach nicht mehr anders, als uns irgendwann unsere Gedanken über Sinn und Ziele zu machen. Und dabei gibt es nichts zu verurteilen. Denn wie mein Vater kürzlich weise meinte:
«Es braucht wohl die dunkle Nacht, um die Schönheit
der funkelnd leuchtenden Sterne zu sehen.»
Und unsere Erfahrung zeigt, dass es nach jeder Nacht wieder Tag wird. Der bringt neue Chancen und Möglichkeiten. Wir haben immer eine Wahl. So wähle ich persönlich Frieden, Freiheit, Licht und Liebe und bin überzeugt, dass wir auf dem Weg in eine wirklich liebevolle, tolle Zukunft sind. Wir brauchen uns einzig dafür zu entscheiden!
2021/bk
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